Washington Post 17.10.1921

Grossbritannien im Chaos.

Befehlskette komplett zerstört.

Russland erholt sich wieder. Anscheinend ist es die Strategie des Pascha von Osmanien mit Russland als Vasallen Europa zu überrennen. Osmanien unterstützt Romanow beim Aufbau neuer Truppen. Wir werden sehen, ob diese Strategie nicht nach hinten losgeht.

Mussolini weicht weiter unter dem Ansturm der osmanischen Truppen zurück. Die amerikanische Regierung sieht mit Schrecken ein weiteres Land fallen.

Das Deutsche Reich konnte Holland zurückholen und konnte damit seine Position halten.

Die Sensation ist jedoch der totale Zusammenbruch der britischen Befehlskette. Wie dies zustande kam und welche Gründe es dafür gab, ist bisher nicht bekannt. Der Effekt war, dass Russland Norwegen besetzen konnte. Zwar war Grossbritannien auf Grund der Vorjahreserfolge in der Lage, eine weitere Einheit aufbauen. Jedoch hat Grossbritannien seinen Vorteil verspielt, so dass die Türkei aufschliessen konnte.

Pressespiegel

Corriere della Sierra

Blicke von der Loggia - Betrachtungen des französischen Kaisers i.E. zur europapolitischen Lage

Und abermals neigt sich ein Jahr voller Konflikte den Ende zu - ein für Uns durchaus erfreuliches Jahr, denn die britannischen Mächte haben einen schweren Dämpfer in ihren Großmachtsambitionen erleiden müssen. Eine tiefe Befriedigung; während Queen Victoria auf Ihrem Landsitz in Schottland der Welpenzüchterei frönte (oder was immer auch die Freizeit einer Dame von solch zweifelhaftem Ruf bestimmt), haben die englischen Einheiten sich in Müßiggang und Laster ergangen - was auch prompt dazu führte, dass die englische Flotte im besetzten Holland beim Kartenspiel von den grimmig heranrauschenden deutschen Truppen versenkt wurde. Die Romanows haben die Gunst der Stunde genutzt und sind direkt weiter nach Norwegen marschiert - allerdings vergassen Sie dabei, das in St. Petersburg eingerichtete königlich preussische Katasteramt aufzulösen, so dass wiederum Ressourcen zum Erhalt der deutschen Armeen gen Westen geschickt werden konnten. Im Nachhinein ein gewiefter Zug des Russen - gleichzeitig wurde der englische Löwe geschwächt, während dessen deutschem Feind die nötige Luft zum Atmen erhalten blieb. Dabei fällt kaum ins Gewicht, dass die Besatzungtruppen in Warschau dem vereinten russisch-osmanischem Ansturm weichen mussten - Diese Einheiten werden dringender denn je im Westen gebraucht. Es steht zu hoffen, dass sich aus der geographischen Klärung der Situation nunmehr eine diplomatische Annäherung der deutschen und russischen Positionen ergibt.

Währenddessen hat sich die Lage im Mittelmeer innerhalb dieses Jahres auf kuriose Art und Weise geändert. Die durch und durch arrogante österreichische Kaiserin hat endlich den ihr gebührenden Platz als Gast im Harem des Pascha Abdul Ahmed Bulal ibn Rashid Gibran al Kutallah eingenommen. Der italienische Generalissimo Mussolini hat sich zwar ehrenwert um die Verteidigung Wiens verdient gemacht, doch diente dies nur zu seinem eigenen Schaden. In Angesicht dieser schweren Verluste haben wir die Umdekoration des ihm zugedachten Exillandsitzes vorangetrieben - in spätestens einem Jahr dürfte er bezugsbereit sein. In Anbetracht der milden sizilianischen Witterung haben wir zwei Dutzend stattliche Palmen aus dem von den Italienern so geschätztem Tunis heranschaffen lassen.

Wie geht es weiter im Grossen Spiel? Nach dieser für die Engländer desaströsen Herbstkampagne zeigt sich der russisch-osmanische Block als dominierende Macht in Europa. Solange diese Allianz hält, wird sich der Engländer wohl schwer tun, weiter vorzurücken - sei es an der Ostfront gegen Germanien oder im Mittelmeer. Der russische Einfall in Skandinavien hat das Blatt abrupt gewendet: endlich schmeckt die britische Bulldogge etwas von ihrer eigenen Medizin!

Als Schlüsselmacht bleibt das Deutsche Reich; sollte sich eine Versöhnung mit England ergeben, so können diese zwei Mächte vereint gegen die Gefahr aus dem Osten angehen. Schlägt sich Deutschland hingegen auf die Seite des Russen, so ergibt sich hieraus eine Machkonzentration, die zwar dem Engländer Paroli geben kann, ob sich dies jedoch langfristig mit den osmanischen Interessen vereinbaren lässt sei dahingestellt. Soviel sei sicher: die Zunkunft wird interessant!

Louis XIV. Rechtmäßiger Kaiser der französischen Nation
Gouverneur der Provinz Palermo
Bürgermeister der freien Stadt Palermo

Ü slimme Nachrichti Gazetta

Gesellschaftskolumne

Pascha ist ausgelassen vor Freude

Der osmanische Herrscher wurde freudetrunken (betrunken?) in der Nähe seines Feriendomizils am Schwarzen Meer gesehen. Einfache Bürger des osmanischen Reiches waren entsetzt, als sie den ausgelassenen Aristokraten sahen. Allerdings wußte die Mehrheit der Beobachter erst hinterher, daß es tatsächlich ihr Pascha gewesen ist. Gerüchte besagen, dieser Ausfall aus der Etiquette sei den außerordentlichen Erfolgen der osmanischen Flotten jenseits der Aegäis zu verdanken. Man wird hoffen, solche Unbesonnenheit wird nicht zur Gewohnheit am nüchternen osmanischen Hof.