Washington Post 25.03.1922

Kann Grossbritannien alleine weitermachen?

Italien von Verbündeten alleine gelassen.

Mussolini ist wohl im Stich gelassen worden. Jetzt muss er sich demnächst auf den Umzug nach Sizilien vorbereiten. Und Tunis ist auch nicht mehr sicher, im Gegenteil hat der einstige Verbündete Grossbritannien, die Gelegenheit ergriffen und Tunis besetzt.

Die anfangs so erfolgreiche Kaiserin Sissy ist vorerst von der Bildfläche verschwunden und ist im Moment nicht mehr zu finden. Ob sie wirklich in Osmaniens Harem gelandet ist?

Grossbritaanien scheint sich sicher zu sein, alleine Europa erobern zu können. Auf jeden Fall hat es erstmal alle Verbündeten so sehr vergrault, dass da keiner mehr auf Königin Victoria baut. Uns wurde bezüglich des Desasters im vorigen Herbst zugetragen, dass irgendein Scherzbold den königlichen Kalendar um einen Tag zurückgestellt hat, so dass die Befehle einen Tag zu spät ankamen.

Osmanien hält sich weiter sein russisches Hündchen, dass brav den hingeworfenen Stock apportiert. Bleibt abzuwarten, wann das Schosshündchen zurückbeisst. Vor allem wenn der deutsche Schäferhund auch mit dem Rücken zur Wand steht, könnte es doch sein, dass dier Hundesolidarität stärker sein könnte als die zum Herrchen.

Depeschen

Osmanisches Reich an Mussolini

Der Pascha fordert Mussolini auf, seinen widersinnigen Widerstand aufzugeben. Er gefährdet dadurch nur die Sicherheit des Mittelmeers vor der britannischen Invasion.

Mussolini sollte seine kleinmütigen Ziele aufgeben und sich der übergeordneten Aufgabe der Zukunftssicherung für das Mittelmeervolk opfern. Der Pascha gewährt jede Sicherheit, dass Mussolini sich in größtem Luxus auf Sizilien zur Ruhe setzen kann. Sizilien sind nach wie vor Sonderrechte einberaumt, seit dem es unter osmanischer Herrschaft steht.

gez. Der Pascha v. Osmanien Abdul Ahmed Bulal ibn Rashid Gibran al Kutallah

Pressespiegel

Ü slimme Nachrichti Gazetta

Gesellschaftskolumne

Wurde Kaiserin Sissi aus ihrem Palast in Vienna entführt?

Auslandskorrespondenten machen widersprüchliche Angaben über den Verbleib von Kaiserin Sissi nach der Erstürmung der Hauptsstadt der Habsburger durch die osmanische Armee (wobei die österreichischen Truppen hilflos von den Bergen aus zusehen mussten).

Der derzeitige Aufenthaltsort der Kaiserin ist unbekannt. Angeblich hatten offizielle Kuriere des osmanischen Diplomatie-Korps die Kaiserin in der ganzen Umgebung gesucht, um sie zu den anberaumten osmanisch-österreichischen Staatstreffen zu begleiten. Es existieren Vermutungen, dass die Kaiserin in den Wirren des Kriegsgeschehen den Weg ins Ausland gesucht hatte.

Es lagen jedoch zu Redaktionsschluss keine Informationen vor, ob sich die Kaiserin in einem anderem Land eingefunden hat. Andere Gerüchte besagen, Sissi hätte die freundliche Einladung des ehrwürdigen Pascha von Osmanien angenommen, diesen in seinen Palast in Konstantinopel zu begleiten, wie dieser es zuvor schon oftmals angeboten hatte.

Die Plausibilität dieser Vermutungen liegen auf der Hand. Wer würde solch ein großzügiges Angebot auch abschlagen? Bleibt zu hoffen, dass Kaiserin Sissi sich im Harem des Paschas gut einlebt.