Washington Post 25.03.1917

Österreich-Ungarn von Osmanien verdrängt

Pascha von Osmanien diszipliert seine Streitkräfte und schlägt zurück.

Pascha von Osmanien scheint, seine Heeresführung kräftig in die Mangel genommen zu haben. Denn plötzlich klappt es mit dem Angriff. Sowohl Griechenland als auch Bulgarien wurden von den österreichischen Truppen fluchtartig verlassen.

Desweiteren bekommt Kaiserin Sissy von den schon geschlagen geglaubten Russen, denen in letzter Zeit so nichts richtig gelingen wollte, eine heftige Abreibung in Galizien. Die von dort verdrängte Armee muss auf das Gebiet des Nochpartner Deutschland, nämlich nach Böhmen zurückweichen.

Sie fragen, warum wir denken, dass Österreich und Deutschland nicht mehr lange Partener sein werden? Die Erklärung ist eigentlich einfach. In dem Wissen, dass Österreich nicht wieder nach Schlesien ziehen wird, zieht Kaiser Wilhelm in Schlesien ein. So weit, so gut. Aber musste die Unterstützung aus München sein? Dachte Wilhelm Sissy könnte ihm in den Rücken fallen, mache ich es doch gleich selber?

Queen Victoria hat mal wieder Glück gehabt, alle auf dem Festland zanken sich, und Grossbritannien pflegt seine altbekannte und altbewährte Splendid Isolation. Mal sehen, ob das fruchtet. Auf jeden Fall konnte das Empire seine Kontrolle auf Frankreich ausdehnen, indem es Frankreichs Flotte aus dem Ärmelkanal verdrängte. Jetzt kann Grossbritannien seine Nachschubwege auf die wohl vorerst uneinnehmbare Bretagne festigen. Da kommt es Victoria zugute, dass ihr Enkel Wilhelm in Paris steht.

Mussolini kann wohl von Monte Carlo nicht ablassen, wieder versuchte er Marseille einzunehmen, musste aber kläglich scheitern, weil er unbedingt das ungefährtete Tunis halten wollte. Frankreich mag hier wieder eine kleine Atempause haben.

Depeschen

Depesche an Griechenland

Bürger des griechischen Festlands!

Nun endlich wird die Zeit kommen, in der ihr unter der schmachvollen Tyrannei und Fremdherrschaft der Habsburger Nachfahren nicht mehr leiden müsst. Eure meridianen Brüder und Schwestern befreien Euch von den Schrecken. Sie eilen Euch zu Hilfe, um die Fremdgläubigen und Falschzüngigen zu vertreiben, die sich Eures schönen Landes bemächtigt haben. Schon lange ist bekannt, wie andersartige Kulturen im österreich-ungarischen Moloch untergehen und missachtet werden. Der osmanische Frieden wird ein Segen sein für Euer zerrüttetes Land. Lasst Euch aufrufen, den heraneilenden osmanischen Kämpen mit Freude zu begrüßen, denn es gibt nichts schöneres als ein blühendes und geeinigtes Land. Verhelft der Befreiung Griechenlands zum Sieg.

Heil den Griechen und der osmanischen Armee!

Pascha v. Osmanien

Danksagung des Verlegers

Vielen Dank an unseren Korrespondenten in Osmanien, der trotz widriger Umstände an der Nachrichtenfront ausgeharrt hat.